Kirchheim bei München / Berlin, 4. September 2025 – In einer neuen Studie untersuchen Lion Hirth und sein Team von Neon im Auftrag von ECO STOR die Netzdienlichkeit von Großbatterien.
Bei ihrer Untersuchung gehen die Analysten von der Grundannahme aus, dass unter Netzdienlichkeit die jeweilige Auswirkung von Anlagen auf die Kosten des Stromnetzes zu verstehen ist: Netzdienlich ist, was Netzkosten reduziert. In diesem Zusammenhang berechnet die Studie das Verhalten von zwei Großbatterien – in Schleswig-Holstein und in Bayern – auf das Stromnetz, separat für jede Viertelstunde des Jahres. Dabei vergleichen sie für jede Viertelstunde den Batteriebetrieb (Laden, Entladen, Stillstand) mit dem regionalen Bedarf an steuernden Maßnahmen seitens der Netzbetreiber, genannt Redispatch (positiv, negativ, keiner).
Das überraschende Ergebnis: Großbatterien entlasten heute das Netz. Nach den Berechnungen sparen sich die Netzbetreiber Redispatch-Kosten in Höhe von 3-6 Euro im Jahr für jedes kW an Batterieleistung. „Großbatterien sind also in diesem Sinne keinesfalls grundsätzlich als belastend für das Netz einzustufen, auch wenn dies in der energiepolitischen Debatte manchmal suggeriert wird“, fasst Lion Hirth, der die Studie leitete, dieses Ergebnis zusammen.
Allerdings ist diese Netzentlastung rein zufällig. Schließlich gibt es im deutschen Strommarktdesign keine regionalen Preise. Batterien richten sich deswegen (wie alle anderen Anlagen) nach dem einheitlichen deutschen Preissignal auf Großhandels- und Regelenergiemärkten. Netzengpässe sind für sie unsichtbar.
„Wir wollen ja das Beste aus Batterien herausholen, denn schließlich sind sie für unsere Energiezukunft nach unserer Auffassung unerlässlich“, beschreibt Georg Gallmetzer, Geschäftsführer des Speicheranlagenentwicklers ECO STOR und Auftraggeber der Studie, seine Perspektive. „Doch dafür bedarf es netzdienlicher Anreize. Wenn wir dies hinbekommen, würden alle Beteiligten davon profitieren können – die Speicherbetreiber, die Netzbetreiber, Verbraucher und die Wirtschaft.“
Deshalb untersucht die Studie drei regulatorische Ansätze zur Stärkung der Netzdienlichkeit. Am besten schneidet dabei ein Preissignal ab, das für jede Viertelstunde die Netzsituation widerspiegelt. “Ein dynamisches Redispatch-Preissignal schafft sowohl den größten Netz-Mehrwert als auch die geringsten Einbußen beim Markt-Mehrwert“, so Clemens Lohr, Mitarbeiter an der Studie. Die Studie „Netzdienlichkeit von Großbatterien“ ist eine Erweiterung der bereits im Juni als Konsultationsbeitrag zum AgNes-Verfahren eingereichten Untersuchung „Netzentgelte für Großbatterien“, welche ebenfalls auf Basis eines Modells zur Batterie-Einsatzplanung durchgeführt wurde.
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